Ensemble

Aris & Aulis – der Name des Ensembles ist Programm. Inspiriert durch den Titel einer Sonatensammlung Ignaz Franz Bibers “Sonatae tam Aris quam Aulis”, frei übersetzt “zum Dienste an Altären und an Höfen”, bezeichnet es die Arbeitsfelder barocker Musiker. Die Initiative zur Gründung ging aus dem Bedürfnis hervor, am Berliner Dom, einer repräsentativen Hauptkirche im Herzen Berlins, Kantaten und Oratorien mit einem Spezialistenensemble gut ausgebildeter Musiker der Alten Musik auf historischen Instrumenten aufzuführen. Im Sinne der “Musik als Klangrede” (N.Harnoncourt) ist Kommunikation das zentrale Thema: Mit den musikalischen Partnern, dem Publikum und innerhalb des Ensembles. Die Auswahl passender Konzertformate und deren sorgfältige Präsentation im Raum soll die jeweiligen Inhalte eindrücklicher machen. Das Interesse an der Darstellung von Musik auf dem jeweils zeitgenössischen Instrumentarium und Fragen der Notation und Ausführung musikalischer Ideen in kulturellen und historischen Kontexten impliziert auch ein natürliches Interesse an heutiger Musik. So sucht das Ensemble immer auch den Kontakt und die Zusammenarbeit mit lebenden Komponist*innen und konnte schon einige Kompositionen anregen und zur Uraufführung bringen. Das Ensemble pflegt eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Chören Berlins wie der Berliner Domkantorei, dem Chor der Marienkirche , der Heilig Kreuz-Kirche und Passionskirche, der Schlosskirche Buch, der Kirche zum Guten Hirten in Berlin Friedenau, dem Madiba-Chor und dem Ossietzky-Chor und begleitet regelmäßig die Aufführung von Oratorien und Kantaten auf historischem Instrumentarium. Darüber hinaus initiiert Aris & Aulis eigene Konzertprojekte, in denen verschiedene Konzepte der Begegnung mit Musik anderer Epochen, Kulturen und Religionen im Zentrum stehen, u.a. Konzerte beim Festival “Randspiele” in Zepernick mit Uraufführungen von Milica Djordjevic, Martin Daske und Sebastian Winkler kombiniert mit Musik von J.S.Bach auf historischen Instrumenten sowie dem Festival Encounterpoint mit Uraufführungen von Andreas Staffel und Tobias Schwencke kombiniert mit F. Couperin. Anlässlich der Grundsteinlegung des „House of One“ gestaltete Aris & Aulis im Oktober 2019 gemeinsam mit Marie Louise Schneider und dem Chor der Marienkirche die Uraufführung der aus dem Wunsch nach interkulturellem Dialog entstandenen Oratorischen Szenen “In wüstem Land ohne Weg” von Saad Thamir. Im Sommer und Herbst 2020 veranstaltete das Ensemble in Zusammenarbeit mit der Kirche zum Guten Hirten in Friedenau die beiden Konzertreihen „Sommerliebe“ und „MehrLicht!“. 2021/22 folgte die Reihe “Musik im Dialog” in der Adventkirche im Prenzlauer Berg, im Sommer 2022 ist die Reihe “Friede NOW” in der Kirche zum Guten Hirten mit 9 Konzerten geplant. Musiker*innen des Ensembles präsentierten sich mit Gästen aus verschiedensten musikalischen Bereichen, von Renaissance bis zu Außereuropäischer und Zeitgenössischer Musik sowie Jazz in Konzerten, die in Verbindung mit Literatur konzipiert sind.

Mitglieder

Cathrine Aglibut

Violine

Während Ihres Violinstudiums an der Wiener Musikhochschule war sie Mitglied des Ensembles ‘Die Knödel’. Mit dieser Musik , die sich zwischen Klassik, Jazz und Volksmusik bewegt, bereiste sie ganz Europa, die USA, Canada, Japan, Mexiko und die Mongolei. Es folgten mehrere CD Produktionen.

Seit 2000 wendete sie sich der Improvisation einerseits (Engagement im Marstall Theater München, Festival von Sasha Waltz in Bordeaux, freie Projekte) und der Alten Musik und dem Barockgeigenspiel auf der anderen Seite zu (regelmäßige Konzerttätigkeit und zahlreiche CD Produktionen mit vielen renommierten Barockensembles und Kammermusikformationen : L’Arpeggiata, Göttinger Händelfestspielorchester, Lautten Compagney Berlin, La Dolcezza, Akademie für Alte Musik Berlin, Concerto Palatino u.a. beim George Enescu Festival in Bukarest, Musikfestspiele Potsdam, Oude Muziek Festival Utrecht, Salzburger Festspiele, Musikfest Bremen, in Konzertsälen wie der Wigmore Hall London, Musikverein Wien, Théâtre des Champs-Élysées Paris, der Berliner und Kölner Philharmonie u.v.a)

In diesem musikalischen Spannungsfeld entstand ihr großes Interesse am Ent- wickeln neuer Projekte, in denen das Ausloten von Grenzen, Perspektivenwech- sel, die Sehnsucht nach musikalischer Aussage und die Suche nach neuen Klängen eine zentrale Rolle spielen. Die Begegnungen unterschiedlicher Musik- stile, Kulturen, Kunstgattungen und nicht zuletzt Musikern stehen dabei im Mit- telpunkt. Ihre in diesem Sinne konzipierte Konzertreihe „Musik im Dialog“ wurde 2020 von der Jury der Spartenoffenen Förderung des Berliner Senats für Kultur und Europa empfohlen und wird 2021 beginnen.

https://catherineaglibut.de/

Antje Thierbach

Oboe

Antje Thierbach, geboren 1970 in Ostberlin, studierte  oboe in Leipzig, Würzburg und Berlin, u.a. bei Burckhardt Glaetzner, historische Aufführungspraxis und historische Oboen bei Katharina Arfken an der Schola Cantorum Basilensis.
Als Tochter eines Orchestermusikers arbeitet Sie aus Erfahrung, Leidenschaft und Überzeugung freischaffend, durchaus aber auch mit renommierten Orchestern wie dem SWR, DSO,RSB u.v.a.m. Außerdem mit EM, Klangforum Wien, KNM, Zafraan, Meitar Tel Aviv, Remix Porto, und seit 2017 mit Phoenix Basel.

Gewohnt zu hinterfragen setzt Sie sich intensiv mit ihren Instrumenten im Bezug auf Neue Spieltechniken auseinander. Die Arbeit mit verschiedenen Komponisten an der Umsetzung und Notation musikalischer Ideen speziell für die Oboe, führte sie konsequenter Weise dazu, Musik früherer Epochen ebenfalls auf dem jeweils zeitgenössischem Instrumentarium zu erforschen und mit Ensembles wie FBO, Akamus, der Lattencompagney Berlin zu spielen.

Ein weiterer Teil ihrer künstlerischen Arbeit ist die szenisch/theatrale Arbeit in verschiedenen Konstellationen mit Tänzern und Schauspielern wie Sasha Waltz und Guest, am Berliner Ensemble, mit Christoph Marthaler und bei eigenen Projekten.
Um ihr Interesse an der Zusammenführung Alter und Neuer Musik in Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Musikern und Komponisten effektiver umsetzen zu können initiierte sie die Gründung des Ensembles ARIS&AULIS, eines Ensembles auf historischen Instrumenten, dass sich sowohl der historischen Aufführungspraxis als auch der Vermittlung aktueller Musik widmet. Seit 2011 unterrichtet sie Historische Aufführungspraxis und Barockoboe sowie Neue Spieltechniken auf der Oboe an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin.

Lea Rahel Bader

Violoncello

Lea Rahel Bader ist eine vielseitige Musikerin, die regelmäßig sowohl auf modernem Violoncello als auch Barockcello und der Viola da Gamba konzertiert. Als Solistin, Kammer-und Orchestermusikerin ist sie Gast bei nationalen und internationalen Festivals im In- und Ausland und wirkte bereits bei zahlreichen CD-Produktionen und Rundfunkaufnahmen mit.

Lea Rahel Bader lehrt an der Universität der Künste Berlin Barockcello und Basso Continuo Praxis für tiefe Streicher.

Als Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe erhielt sie 2012 eine besondere Auszeichnung beim 18. Internationalen Bach Wettbewerb Leipzig.
Auch die intensive Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik prägt ihr künstlerisches Schaffen. Sie ist Mitglied im Ensemble United Berlin, mit welchem sie viele neue Kompositionen zur Uraufführung bringt.

Lea Rahel Bader studierte zunächst modernes Violoncello an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin bei Hans-Jakob Eschenburg und Stephan Forck und setzte später ihre Studien auf dem Barockcello bei Kristin von der Goltz und Viola da Gamba bei Heidi Gröger an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main fort. Darüber hinaus besuchte sie Meisterkurse bei Claudio Bohórquez, Peter Bruns. Phoebe Carrai, David Watkin, Paolo Pandolfo und Jaap ter Linden.

© Lea Rahel Bader, 2018

Arno Schneider

Tasteninstrumente

Arno Schneider studierte Orgel,  Kirchenmusik und Tonmeister in Stuttgart und  Berlin und Cembalo bei Prof. Christine Schornsheim in Leipzig.

Neben seiner Lehrtätigkeit an der Universität der Künste Berlin in den Fächern Cembalo und Generalbass-Spiel ist er bei zahlreichen namhaften Orchestern ein gefragter Orgel- und Continuospieler. So konzertiert er regelmäßig u.a. mit den Berliner Philharmonikern, der NDR- Radiophilharmonie, dem Deutsches-Symphonie-Orchester, dem Ensemble Resonanz und sowie zahlreichen Barockensembles wie dem Ensemble Musica Fiata und der Lauttencompaney.

Er hat unter der Leitung zahlreicher namhafter Dirigenten gespielt, wie zum Beispiel Reinhard Goebel, Ton Koopman, Giovanni Antonini, Riccardo Minasi, Sir Simon Rattle, Ingo Metmacher, Robin Ticciati, Vladimir Jurowski, Kent Nagano, Sir Roger Norrington und Masaaki Suzuki.

Seit 1998 ist er außerdem Kirchenmusiker an der Kirche am Hohenzollernplatz in Berlin.

Ein besonderer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Begleitung von Sängern und Vokalensembles, zum Beispiel dem Rundfunkchor-Berlin, dem RIAS-Kammerchor.

Er hat bei 30 CD-Produktionen mitgewirkt, einige davon mit Musik des 20./21. Jahrhunderts.

10 Aufnahmen sind mit dem Athesinus-Consort, Berlin entstanden.

Kontaktieren Sie uns gerne über arisetaulis@gmail.com